Großmütterkreis der Externsteine
Hüterinnen des Friedensbündels
Ein Artikel von Großmutter Angelika Nehlsen aus dem Jahr 2011.
Im Jahr 2013 ging unsere Großmutterschwester in die jenseitige Welt.
1
Erklärung des Internationalen Rates der 13 indigenen Großmütter
Wir sind dreizehn Großmütter aus indigenen Kulturen, die sich erstmals vom 11. bis zum 17. Oktober 2004 in Phoenicia
im US-amerikanischen Staat New York trafen. Wir kamen aus allen Windrichtungen, um uns im Land der Irokesen zu
versammeln. Wir kamen vom Polarkreis, aus dem Amazonas, aus den tiefen Wäldern des Nordwestens der USA, aus
der nordamerikanischen Prärie, dem mexikanischen Hochland, den Black Hills in South Dakota, den Bergen von Oaxaca,
der südamerikanischen Wüste, den tibetischen Bergen und aus dem zentralafrikanischen Regenwald.
Die gemeinsame Vision, ein neues globales Bündnis zu gründen, hat uns zusammengeführt.
Wir sind der internationale Rat der Großmütter. Durch unseren Zusammenschluss wurde unsere Stimme zu einer.
Unsere Verbindung ist eine des Gebets, der Erziehung und Bildung, der Heilung der Mutter Erde und all ihrer Bewohner.
Die Zerstörung der Erde beunruhigt uns zutiefst: die Vergiftung der Luft, der Gewässer und der Erde, die Gräueltaten
des Krieges, die Bedrohung durch nukleare Waffen und Abfälle, die wachsende Armut, die vorherrschende Kultur des
Materialismus, die Epidemien, welche die Menschen bedrohen, die Ausbeutung der indigenen Völker und die Zerstörung
indigener Lebensformen.
Wir, der internationale Rat der Großmütter, glauben, dass die ursprüngliche (indigene) Art zu beten, zu heilen und
Frieden zu stiften heutzutage von größter Notwendigkeit ist. Wir versammeln uns, um unsere Kinder zu umsorgen, sie
zu erziehen und auszubilden. Wir versammeln uns, um die Traditionen am Leben zu erhalten und das Recht
einzufordern, pflanzliche Medizin einsetzen zu dürfen. Wir versammeln uns, um das Land unserer Völker zu beschützen,
auf das ganze Kulturen angewiesen sind. Wir versammeln uns, um das kollektive Erbe traditioneller Heilmethoden zu
erhalten und die Erde an sich zu verteidigen. Wir glauben, dass die Lehren unserer Vorfahren uns den Weg durch eine
unsichere Zukunft weisen werden.
Wir schließen uns all jenen an, die die Schöpfung ehren und die für unsere Kinder, den Weltfrieden und die Heilung der
Mutter Erde arbeiten und beten.
Margaret Behan, Cheyene/Arapaho
Rita Pikta Blumenstein, Yupik
Julieta Casimiro, Mazatec
Aama Bombo, Tamang
Flordemayo, Maya
Maria Alice Campos Freire, Brasilien
Tsering Dolma Gyaltong, Tibet
Beatrice Long Visitor Holy Dance, Oglala Lakota
Rita Long Visitor Holy Dance, Oglala Lakota
Agnes Baker Pilgrim, Takelma Siletz
Mona Polacca, Hopi/Havasupai/Tewa
Clara Shinobu Iura, Brasilien
Bernadette Rebienot, Omyèné
For the next 7 Generations...
Der ‚Internationale Rat der 13 indigenen Großmütter’
und seine weltweite Heilungs- und Friedensarbeit
Nächste Veranstaltung: 2.-4. September 2011 mit Rita Long Visitor Holy Dance (South-Dakota);
Aama Bombo (Nepal); Maria Alice Campos-Freire (Brasilien) in 32805 Horn-Bad Meinberg
Anmeldung unter: grandmothers2011@yahoo.de
Informationen in deutsch: www.thirteengrandmothers.wordpress.com
2
‘Together we will create a global circle for prayer, healing, wisdom and blessings
to help us navigate the times ahead, connect with our souls, open our hearts,
and awaken a deeper connection with the earth…’
Die
13
Großmütter
des
Rates
sind
in
ihrer
jeweiligen
Kultur
hochgeachtet
als
Stammesälteste
und
weibliche
Führerinnen,
als
Heilerinnen
und
Schamaninnen.
Jede
von
ihnen
repräsentiert
eine
Line
of
Prayer,
eine
spirituelle
Linie.
Sie fühlen sich durch Prophezeiungen und eine gemeinsame Vision zusammengeführt.
2004
gründeten
sie
den
‚Internationalen
Rat
der
13
indigenen
Großmütter’.
Seitdem
sind
sie
„das
Herz
einer
Heilung,
die
eine
Brücke
schlägt
zwischen
den
alten
Zeiten
und
der
modernen
Welt.
Bei
ihrem
weltweiten
Engagement
für
den
Frieden
und
die
Heilung
von
Mutter
Erde
und
all
ihrer
Bewohner
wurden
sie
zu
einer
Quelle
großer
Inspiration
und
Heilung,
erinnern
uns
an
tiefe
spirituelle
Wahrheiten
und
lenken
unsere
Aufmerksam
auf
das
was
jetzt
am
Wichtigsten
ist“.
Ein Film zündet den Funken: Einladung der Großmütter zu den Externsteinen
Mein
persönlicher
Ruf
ins
Feld
der
13
Großmütter
erreichte
mich
im
März
2010
mit
dem
Film
‚For
the
next
7
Generations’
von
dem
ich
eher
zufällig
erfahren
hatte.
Meenakshi
Kramvik
vom
CSS
-
Center
for
Sacred
Studies
-
zeigte
ihn
am
Rande
eines
Seminars.
Das
CSS
ist
eine
spirituelle
Organisation,
die
neben
anderen
Schwerpunkten
auch
die
weltweite
Heilungsarbeit
der
13
Großmütter
organisiert
und
die
Produktion
des
Großmütter-Films
ermöglicht
hat.
Statt
der erwarteten15 kamen über 50 Frauen und es wurde ein unvergesslicher Abend.
Ich
war
tief
berührt
von
den
magischen
Umständen,
durch
die
diese
weisen
alten
Frauen
zusammengeführt
wurden.
Gezündet
hat
mich
aber
etwas
darüber
hinaus,
was
ich
kaum
beschreiben
kann.
Es
zeigte
sich
während
des
Films
darin,
dass
mir
immer
wieder
die
Tränen
kamen.
Da
war
ein
vages
Gefühl,
‚irgendwie’
denselben
Ruf
wahrzunehmen,
der
die
indigenen
Völkern
dazu
bringt,
ihr
altes
Wissen
auf
breiter
Ebene
zu
offenbaren
und
zur
Verfügung
zu
stellen,
weil
es
angesichts globaler Bedrohungen dringend gebraucht wird.
Dieser
Ruf
hat
etwas
mit
einer
tiefen
inneren
Sehnsucht
nach
Heilung
und
Ganzheit
zu
tun.
Jenseits
meiner
Alltagspersönlich-keit
‚weiß’
etwas
in
mir,
wovon
die
Großmütter
sprechen,
wenn
sie
Steine,
Tiere
und
Pflanzen
als
Verwandte
betrachten
und
die
Erde
als
lebendiges
Wesen
und
will
sich
in
diese
globale
Heilungsbewegung
einreihen.
Durch
Carol
Schaefers
Buch
‚Die
Botschaft
der
Weisen
Alten
-
Der
spirituelle
Rat
der
Großmütter’
wurde
dieses
Bedürfnis noch verstärkt.
3
Kurz
darauf
schloss
ich
mich
einer
kleinen
informellen
Gruppe
Bielefelder
Frauen
an,
die
wie
ich
durch
den
Film
so
inspiriert
waren,
dass
sie
spontan
jene
drei
Großmütter
einluden,
die
immer
2010
in
Europa
sein
würden,
um
ihre
zeitlose Weisheit und ihre Gebete mit uns zu teilen.
Eine
dieser
Frauen
war
Renate
Otto-Walter1,
der
es
ein
großes
Anliegen
war,
mit
den
indigenen
Großmüttern
auch
an
den
Externsteinen
zu
beten,
jenem
alten
Kraftplatz,
der
uns
mit
unseren
einheimischen
schamanischen
Wurzeln
verbindet
und
der
u.
a.
von
den
Nazis
für
okkulte
Rituale
missbraucht
wurde.
Anfang
Mai
kam
die
Zusage,
dass
die
drei
Großmütter Agnes Baker Pilgrim, Mona Polacca und Flordemayo auch nach Bielefeld kommen würden.
Ein
unvergesslicher
Höhepunkt
des
2-tägigen
Seminars
im
August
2010
war
der
Heilkreis
bei
den
Externsteinen.
Die
Großmütter
nannten
sie
Stone
People.
Großmutter
Agnes
initiierte
ein
Wasser-Ritual,
eine
spirituelle
Rückbindung
an
die
Heilkraft
des
Wassers.
Großmutter
Flordemayo
teilte
mit
uns
ihre
Vision
vom
Goldenen
Kind,
das
die
Energie
des
Einheits-bewusstseins auf die Erde bringt. Großmutter Mona erzählte von den Anfängen ihrer Arbeit bei der UNO.
Gemeinsam
initiierten
die
Großmütter
die
Einpflanzung
eines
Friedenstabes,
um
überall
wo
sie
waren,
einen
Ort
zu
schaffen,
zu
dem
man
gehen
kann
um
Frieden
zu
finden.2
Auf
diese
Weise
‚weben’
sie
im
Laufe
der
Zeit
ein
weltweites
Netz
von
Friedensstäben.
Insgesamt
hatte
das
Seminar
eine
so
nachhaltige
Wirkung,
dass
wir
die
Großmütter
gebeten
haben,
wieder
zu
kommen.
In
diesem
Sommer
lehren,
heilen
und
beten
die
Großmütter
Rita
Long
Visitor
Holy
Dance,
Aama
Bombo
und
Maria
Alice
Campos-Freire
in
Deutschland,
der
Schweiz
und
Italien.
Vom
2.
bis
4.
September
2011
geben sie ein Seminar im Horn-Bad Meinberg, zu dem wieder ein Heilkreis bei den Externsteinen gehören wird.
Ein heilsames Netz weben…
„Gemeinsam
erschaffen
wir
einen
weltweiten
Kreis
für
Gebet,
Heilung,
Weisheit
und
Segnungen
als
Navigationshilfe
durch
die
vor
uns
liegenden
Zeiten,
um
uns
mit
unsern
Seelen
zu
verbinden,
unsere
Herzen
zu
öffnen
und
eine
tiefere
Verbindung
mit
der
Erde
wachzurufen…“,
so
die
Einladung
zum
sechswöchigen
Online-Kurs
‚The
Wisdom
of
the
Grandmothers’,3 veranstaltet vom 10.2. bis 17.3.2011 vom Shiftnetwork.
1
Autorin
des
Artikel
‚Germanischer
Schamanismus
–
eine
Spurensuche’,
in
der
Zeitschrift
Connection,
Sonderheft
‚Schamanismus extra’ (I/2008)
2 Der Bielefelder Friedensstab steht auf dem Gelände des Bauernhausmuseums Bielefeld
3
Anmerkung:
alle
nicht
gekennzeichneten
direkten
und
indirekten
Zitate
in
diesem
Beitrag
sind
den
verschriftlichten
Mitschnitten dieses Kurses entnommen und von mir ins Deutsche übersetzt
4
Beim
Lesen
der
englischsprachigen
Kursprotokolle
war
ich
tief
beeindruckt,
wie
bei
diesem
multimedialen
Online-
Ereignis
mit
Hilfe
der
heutigen
technischen
Möglichkeiten
ein
lebendiges
Forum
entstanden
war,
das
650
Teilnehmer
aus
25
Ländern
miteinander
verband.
Selbst
in
den
trockenen
Mitschriften
dieser
Abende,
an
denen
jeweils
zwei
Großmütter
zu einem bestimmten Thema sprachen, war etwas von einer sehr heilsamen Energie zu spüren.
Nach
meinem
Gefühl
ging
es
dabei
weniger
um
die
Worte
(die
Großmütter
variieren
im
Grunde
immer
dieselben
zentralen
Botschaften)
als
um
einen
subtilen
Raum
von
Verbindung
und
Berührung.
Im
Rahmen
ihrer
vielfältigen
Aktivitäten
‚weben’
sie
eine
Art
heilsames
Netz,
das
rund
um
den
Globus
von
vielen
Menschen
gehalten,
getragen
und
miterschaffen wird.
Wie alles anfing: die Geschichte des Großmütter-Rates
Meenakshi
erzählte
an
jenem
Filmabend
von
der
magischen
Geschichte,
wie
die
13
Großmütter
zusammengeführt
wurden. Inzwischen hörten wir sie auch von der Initiatorin, Jeneane Prevatt,
genannt
Jyoti,
der
spirituellen
Direktorin
des
Center
for
Sacred
Studies,
die
die
Großmütter
auf
ihren
Reisen
begleitet
und
die
ihr
Leben
und
das
CSS
in
den
Dienst
dieser
Arbeit
gestellt
hat.
Jyotis
jahrzehntelange
Arbeit
über
das
Wissen
und
die
Traditionen
der
Urvölker,
ihre
Kontakte
mit
weisen
Frauen
aus
indigenen
Kulturen
und
vor
allem
die
wiederholten
Visionen,
die
sie
empfing,
führten
schließlich
zu
jenem
ersten
Zusammentreffen
der
Großmütter
im
Jahr
2004.
Von
16
angeschriebenen
Frauen
waren
13
der
Einladung
gefolgt.
Die
Konferenz
mit
etwa
300
Teilnehmer/innen
rund
um
die
13
indigenen
Großmütter
fand
in
einem
buddhistischen
Zentrum
im
Staat
New
York
statt.
Ein
solches
Ereignis
stellt
für
die
Organisator/innen
auch
eine
große
finanzielle
Herausforderung
dar,
aber
innerhalb
von
zwei
Jahren
wurde
die
erstaunliche
Summe
von
250.000
Dollar
gesammelt,
zusätzlich
ein
finanzieller
Grundstock
für
den
Großmütter-Film,
auf
dem dieses erste Treffen bereits dokumentiert ist.
Als
die
eingeladenen
Großmütter
begannen,
sich
untereinander
auszutauschen,
stellten
sie
fest,
dass
sie
alle
durch
Visionen,
Träume
oder
Prophezeiungen
auf
dieses
Treffen
vorbereitet
worden
waren.
Alle
hatten
das
Gefühl,
geführt
worden
zu
sein.
So
brachte
Großmutter
Rita
Pikta
Blumenstein
aus
dem
Volk
der
Yup’ik
am
Polarkreis
13
kleine
Steine
und
13
Adlerfedern
mit.
Sie
hatte
sie
als
9jähriges
Mädchen
von
ihrer
Großmutter
bekommen
mit
der
Ankündigung
dass sie eines Tages, wenn sie alt und grau sein würde, in diesem Rat der 13 sitzen würde:
„Wenn
diese
Zeit
kommt,
gib
jeder
Großmutter
eins
dieser
heiligen
Bündel,
nimm
auch
einen
für
dich
und
sei
dir
bewusst,
dass
ich
hinter
dir
stehen
werde,
so
wie
alle
anderen
Ahnen
auch“.
Meenakshi:
„Alle,
die
wir
bei
diesem
ersten
Treffen
dabei
waren,
standen
drei
Tage
lang
mehr
oder
weniger
in
Tränen,
weil
es
so
bewegend
war.“
Alle
Großmütter
empfanden
angesichts
des
Zustands
der
Erde
und
der
prophezeiten
Zeitenwende
eine
große
Dringlichkeit,
sich
zusammenzuschließen
und
sich
für
‚die
Heilung
von
Mutter
Erde
und
all
ihrer
Bewohner’
einzusetzen.
Sie
formalisierten
ihren
Kreis
mit
der
Gründung
des
‚Internationalen
Rates
der
13
indigenen
Großmütter’
und
verabschiedeten
eine
gemeinsame Grundsatzerklärung (siehe Kasten).
5
Einheit in Vielfalt
Als
nächsten
Schritt
beschlossen
die
Großmütter
angesichts
der
großen
Verschiedenheit
ihrer
spirituellen
und
kulturellen
Traditionen,
Heilweisen
und
Sprachen,
sich
auf
die
traditionelle
indigene
Art
kennenzulernen,
d.h.
sich
gegenseitig
zu
besuchen.
Jyoti
erzählt,
wie
Großmutter
Agnes
(die
Älteste
im
Rat)
vorgeschlagen
habe:
„Girls,
ich
möchte
Folgendes
sagen:
wenn
wir
uns
kennenlernen
und
richtige
Beziehungen
miteinander
eingehen
wollen,
müssen
wir
uns
gegenseitig
in
unserer
Heimat
besuchen
und
dort
das
Heilige
Feuer
anzünden,
das
sieben
Tage
für
den
Frieden
in
der
Welt
brennt.
Dadurch
entsteht
ein
Modell
für
die
Welt,
dass
diese
unterschiedlichen
Lines
of
Prayer,
diese
verschiedenen
spirituellen
Traditionen
an
einem
Tisch
Platz
haben,
dass
wir
uns
in
unserem
Anderssein
begegnen
und
unsere
Unterschiedlichkeiten
umarmen
können
-
anstatt
sie
als
Trennung
zwischen
uns
zu
stellen.
Wir
müssen
damit
sofort
anfangen
und
sollten
uns
alle
sechs
Monate
treffen.“
Ihr,
Jyoti,
habe
bei
dem
Gedanken
an
die
finanziellen
Implikationen der Atem gestockt, aber dann habe sie wieder diese leise innere Stimme gehört: Atme. Alles wird gut.
Seitdem
brannte
das
Heilige
Feuer
neunmal
für
den
Frieden
in
der
Welt
bei
neun
großen
‚Gatherings’
an
verschiedenen
Orten
rund
um
den
Globus;
die
nächsten
sind
bereits
in
Planung.
Jyoti:
„Jede
Zusammenkunft
war
eine
Lektion
über
die
jeweilige
Kultur.
Selbst
wenn
man
dieselbe
Sprache
spricht
und
mit
denselben
Bräuchen
vertraut
ist,
ist
es
schwer,
sich
kennenzulernen
ohne
dass
Missverständnisse
entstehen.
Wenn
die
Großmütter
mit
ihrer
geballten
globalen
Erfahrung
um
einen
Tisch
sitzen,
werden
allein
sieben
Sprachen
simultan
übersetzt
-
da
gibt
es
viele
Gelegenheiten
für
Missverständnisse.
Die
Großmütter
sagen
dazu:
‚Wenn
wir
für
Frieden
und
Einheit
beten,
müsst
ihr
wissen,
dass
wir
auch
auf
das
treffen
werden,
was
keine
Einheit
will.
Wenn
wir
sehen,
dass
diese
Energien
sichtbar
werden,
ist
es
unsere
Aufgabe,
sie
zu
umarmen
und
anzunehmen,
in
einem
Moment
des
Gebets
und
der
Einheit
aller
Völker.’
Darum
geht
es
den
Großmüttern
-
in
ihrer
Bewegung,
ihren
Handlungen,
ihrem
Gebet…
Viele
Generationen
der
First
Nations
haben
Legenden
darüber,
dass
die
Ältesten
kommen
um
die
Welt
wachzurütteln.
Das
ist
es,
was
die
Großmütter
tun.
Sie
sind
keine
Frauen
der
Politik,
obwohl
sie
politische
Statements
abgeben.
Sie
sind
hier
als
Frauen
des
Gebets
und
der
Zeremonien.
Sie
sind
hier
als
Großmütter,
die
sich
Sorgen
machen
über
den
Zustand
des
Planeten
und
sich
engagieren
für
die
Erde
und
das
Leben unserer Kinder, für gutes Wasser und saubere Luft.“
Verantwortung für die nächsten 7 Generationen…
Die
13
Großmütter
lehren
und
leben
eine
Ethik,
die
nicht
nur
alle
Menschen
und
alle
Lebewesen
einschließt,
sondern
auch
die
zukünftigen
Generationen.
Ihr
Verständnis
von
Heilung
ist
tief
in
ihrer
Spiritualität
verwurzelt.
Das
Leben
und
die
Erde
sind
ihnen
heilig.
Die
Elemente
Feuer,
Wasser,
Luft
und
Erde
betrachten
sie
als
‚The
Holy
Foundations
of
Life’,
die heiligen Fundamente allen Lebens und alle Mitgeschöpfe als Verwandte. Die Großmütter
6
stehen
für
die
Einheit
mit
allen
und
allem.
Wenn
sie
mit
der
Heilkraft
der
Pflanzen
oder
der
Elemente
arbeiten,
ist
das
Teil
ihrer
spirituellen
Praxis.
Vor
diesem
Hintergrund
engagieren
sie
sich
weltweit
für
den
Schutz
von
Pflanzen,
Tieren
und
Gewässern
und
die
Erhaltung
ihrer
Lebensräume
-
was
oft
bedeutet,
sie
gegen
die
Begehrlichkeiten
von
Pharmakonzernen,
Minengesellschaften
und
vielen
anderen
nationalen
und
internationalen
Konzernen
zu
verteidigen.
Am
Beispiel
Wasser
wird
das
besonders
deutlich.
Diese
lebenswichtige
Ressource
ist
schon
lange
in
so
starkem
Maße
verknappt,
verseucht
und
bedroht,
dass
die
UNO
den
Zugang
zu
sicherem
Trinkwasser
als
eines
ihrer
Millenniumsziele
formuliert
hat.
Die
Großmütter
arbeiten
weltweit
mit
vielen
indigenen
und
Umweltgruppen,
Initiativen
und
Organisationen
zusammen,
die
dieses
Recht
einfordern
und
ihre
Gewässer
verteidigen
und
auch
an
einer
Charta
für
die
Rechte der Erde.
Am
Abend
des
10.
März
2011
erzählt
Großmutter
Mona
im
Online-Kurs
davon,
wie
es
selbstverständlicher
Bestandteil
ihrer
indianischen
Erziehung
war,
das
eigene
Handeln
auf
seine
Folgen
‚für
die
nächsten
sieben
Generationen’
auszurichten:
„Als
ich
etwa
14
Jahre
alt
war,
bekam
ich
eine
Menge
Instruktionen
darüber,
was
es
bedeutet,
eine
gute
indigene
Frau
zu
sein.
Meine
Mutter
sagte
zu
mir:
‚Du
bist
nicht
nur
für
dich
selbst
hier.
Dein
Leben
hat
Absicht
und
Wirkung, dies verlangt deine Aufmerksamkeit. Die Wirkung ist eine Art Stoßkraft und
betrifft
die
anderen
die
noch
kommen
werden.
Was
du
tust,
hat
Auswirkung
auf
mich
und
deinen
Vater,
auf
deine
Brüder
und
Schwestern,
dann
auf
unsere
Gemeinde
und
unseren
Stamm,
dann
auf
das
Land,
auf
die
Welt
und
sogar
hinauf
zum
Universum.
Was
du
tust,
hat
eine
Wirkung
auf
all
diese
Dinge.
Du
musst
deine
Aufmerksamkeit
darauf
richten,
wie
du
gehst,
was
du
tust,
was
du
sagst,
sogar
auf
das
was
du
denkst.
Du
musst
mit
diesen
Dingen
aufmerksam
sein
und
sie
auf
eine
gute
Weise
tun.
Das
ist
deine
Verantwortung.’
Diese
Verantwortung
für
die
zukünftigen
Generationen
hochzuhalten
gehört
zur
Arbeit
der
13
Großmütter
-
wie
wir
sagen:
für
die
nächsten
sieben
Generationen und alle die noch kommen werden.“
Klimawandel in den Menschen…
Am
selben
Abend
im
Online-Kurs
berichtet
Großmutter
Maria
Alice
von
einem
Treffen
mit
hochrangigen
Umweltschützern
im
Kontext
des
8.
Gatherings
des
Großmütterrates
im
Oktober
2010
in
Japan:
„Es
waren
alles
sehr
akademisch
gebildete,
intellektuelle
Leute
–
und
wir
Großmütter
sprachen
über
unsere
einfachen
und
natürlichen
Wege:
was
wir
glauben,
unsere
Traditionen,
über
das
was
wir
tun.
Wir
schützen
das
Wasser,
weil
wir
es
als
heilig
betrachten.
Wir
betrachten
alle
Elemente
als
heilig,
das
ist
unser
Weg,
sie
zu
schützen
und
zu
bewahren.
Dann
stand
ein
Herr
auf.
Er
war
ein
bedeutender
Environmentalist
an
seiner
Universität
und
ein
Delegierter,
um
bei
wichtigen
internationalen
Tagungen
die
Sache
der
Umwelt
zu
vertreten.
Er
kam
zu
uns
und
bedankte
sich,
weil
er
sich
zum
ersten
Mal
tief
in
seinem Herzen berührt fühle.
7
Als
Umweltdelegierter
habe
er
seine
Sache
stets
mit
wichtigen
Ideen
und
klaren
Gedanken
verteidigt,
es
sei
aber
immer
nur
eine
Sache
des
Verstandes
gewesen.
Jetzt
sei
etwas
mit
ihm
passiert
und
er
gehe
zum
ersten
Mal,
um
aus
einer
Perspektive
des
Herzens
zu
sprechen.
Das
sei
es,
was
er
von
uns
bekommen
habe.
Für
uns
war
das
wunderschön.“
Großmutter Rita Pikta Blumenstein: „Die Dinge werden sich erst verändern wenn wir uns verändern, jeder von uns“
Viele
indigene
Älteste
verbinden
ihre
spirituelle
Arbeit
mit
wissenschaftlichen
Erkenntnissen
und
politischem
Engagement
und
haben
u.
a.
in
den
Gremien
der
UNO
an
vielen
Resolutionen
zum
Schutz
der
Erde,
des
Wassers
und
der
Lebensräume
von
Menschen,
Pflanzen
und
Tieren
mitgearbeitet.
Sie
wissen,
dass
es
ohne
einen
‚Klimawandel
in
den
Menschen’
keine
nachhaltigen
Veränderungen
geben
wird
und
engagieren
sich
wie
die
13
Großmütter
zunehmend
dringlicher
für
einen
grundlegenden
Bewusstseinswandel
weltweit.
„Nur
wenn
das
Eis
in
den
Herzen
der
Menschen
schmilzt,
werden
wir
eine
Chance
haben,
uns
zu
verändern
und
unser
Wissen
weise
zu
nutzen“
sagt
Angaangaq,
das
spirituelle Oberhaupt der indigenen Völker in der Arktis.
Großmutter
Agnes
Baker
Pilgrim
formuliert
es
ähnlich
wie
er:
„Die
weiteste
und
wichtigste
Reise,
die
wir
in
unserem
Leben machen müsse, ist die vom Kopf ins Herz.“
Autorin:
Angelika
Nehlsen
(Jg.
1949;
Diplompädagogin
und
Familientherapeutin;
arbeitete
über
30
Jahre
in
der
Erziehungs-
und
Familienberatung;
seit
2000
im
‚Tara
Rokpa
Prozess’
von
Akong
Rinpoche;
Kursleiterin
für
Tara
Rokpa
Entspannungs- und Elemente-Arbeit )
Anmerkung:
Dieser
Artikel
wurde
in
leicht
veränderter
Form
in
der
Zeitschrift
‚Connection
Schamanismus’
(6/2011)
veröffentlicht (Nehlsen: Für
die nächsten sieben Generationen www.connection.de)
Artikel von Angelika Nehlsen
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